HALT-Projekt

HaLT“ steht für „Hart am LimiT“ und ist ein Suchtpräventionsprojekt des Landkreises Rastatt für Jugendliche mit riskantem Alkoholkonsum. Bestandteile des Projekts sind die Beratung von betroffenen Eltern und Jugendlichen (reaktiver Baustein) und die umfassende Sensibilisierung für einen verantwortlichen Umgang mit Alkohol (proaktiver Baustein).

Im Rahmen des „proaktiven Bausteins“ ist es für Vereine, die Jugendarbeit betreiben, möglich sich als „jugendfreundlicher Verein“ zertifizieren zu lassen. Auch die Vorstandschaft und die Jugendabteilung des FV Germania Plittersdorf haben sich dazu entschlossen, um im Rahmen einer nachhaltigen Vereinsarbeit einen wertvollen Beitrag zum Jugendschutz zu leisten.

Grundlage für eine Zertifizierung als jugendfreundlicher Verein sind ein Coaching der Vereinsmitarbeiter im Hinblick auf suchtpräventive Jugendarbeit sowie das Aufstellen und die Einhaltung von verbindlichen Regeln im Vereinsleben. Diese betreffen gesetzliche Aspekte (z.B. Jugendschutzgesetz), geben Leitlinien für den täglichen Umgang (z.B. „Vorbildfunktion“) oder beziehen sich speziell auch auf die Durchführung von Vereinsveranstaltungen.

Der FV Plittersdorf und seine Vereinsmitglieder verpflichten sich zukünftig folgende Regeln einzuhalten:

  1. Einhaltung des Jugendschutzgesetzes: Bier, Wein und Sekt erst ab 16 Jahren; Spirituosen, Mixgetränke und Zigaretten nur für Volljährige.
  2. Aktionen, die zum schnellen Trinken von Alkohol motivieren (z.B. „Stiefeltrinken“ nach Jugendspielen, „Happy Hour“ oder „All you can drink“), sind nicht gestattet.
  3. Unbedingte Einhaltung des sogenannten „Apfelsaftgesetzes“: Das günstigste alkoholfreie Getränk darf nicht teurer sein als das günstigste alkoholische Getränk in gleicher Menge und wird auch beworben.
  4. Die Trainer leben einen maß- und genussvollen und vor allem verantwortungsbewussten Umgang mit Alkohol vor. Sie benehmen sich in Anwesenheit von Kindern und Jugendlichen immer wie ein Vorbild und nehmen die Verantwortung gegenüber Eltern und Öffentlichkeit ernst.
  5. Hinter der Bar stehen Erwachsene, die beim Verkauf alkoholischer Getränke verantwortungsbewusst handeln.
  6. Jugendtrainer, Vorstands- und Verwaltungsmitglieder kennen die Jugendschutzbestimmungen.
  7. Die Regeln, die für den Verein verbindlich sind, werden deutlich sichtbar ausgehängt, damit sie durch die Öffentlichkeit auch kontrolliert werden können.
  8. Alkohol wird nicht als Belohnung für einen Erfolg eingesetzt (z.B. ein Kasten Bier bei Spielgewinn).

Regelungen für Vereinsfeste, Veranstaltungen und für das Clubhaus:

  1. Ein eigener Jugendschutzbeauftragter wird für die Dauer der Veranstaltung bestellt. Er achtet darauf, dass die gesetzlichen Bestimmungen beachtet werden.
  2. Die Erfahrungen bei dieser Veranstaltung werden an die Ortsverwaltung zurückgemeldet, um für die Zukunft Verbesserungen zu erzielen.
  3. Alkoholische Mixgetränke, die insbesondere bei Jugendlichen beliebt sind, werden nicht oder deutlich teurer verkauft.
  4. Der Veranstalter sorgt dafür, dass es neben alkoholischen Getränken auch attraktive alkoholfreie Alternativen gibt, z.B. alkoholfreie Cocktails.
  5. Das Ausschankpersonal wird vor der Veranstaltung angewiesen, junge Besucher zum Vorzeigen eines Ausweises aufzufordern und – falls der notwendige Altersnachweis nicht erbracht wird – keinen Alkohol auszugeben.
  6. Beim Vereinsfest erhalten alle Kinder und Jugendlichen nach ihren Fußballspielen einen Bon für ein alkoholfreies Getränk als Belohnung.

Regeln für den täglichen Umgang:

  1. Es gilt für Jugendliche und Erwachsene: Im Trikot wird kein Alkohol getrunken und nicht geraucht.
  2. Das Rauchverbot im Clubhaus wird eingehalten.
  3. Trainer und Betreuer rauchen grundsätzlich nicht in der Gegenwart der Jugendlichen und Kindern.
  4. Kein „Stiefeltrinken“ nach Siegen!

Im Rahmen der im Jahr 2014 abgelaufenen Zertifizierungsphase wurde die gesamte Verwaltung des Vereins sowie alle Jugendtrainer im Rahmen von Verwaltungssitzungen über die aufgestellten Regeln informiert. Darüber hinaus wurde in den vergangenen Jahren nicht nur die Einhaltung der zuvor genannten Regeln überwacht, sondern durch weitere Veranstaltungen & Seminare zum Thema aktiv Alkoholprävention betrieben.

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